Ergebnisse der Bürgerbefragung Generation 55+
06. Mai 2024
Zusammen mit der Arbeitsgruppe für Altersforschung und Sozialplanung (kurz: afa) führte die Marktgemeinde Burgheim eine umfassende Bürgerbefragung unter Personen ab 55 Jahren durch. Ziel war es, Einblicke in deren Wohn- und Lebenssituation sowie ihre Bedürfnisse zu gewinnen. Von den 1.870 angeschriebenen Personen nahmen 562 an der Befragung teil, was einem Rücklauf von etwa 30 Prozent entspricht. Die Ergebnisse bieten eine repräsentative Planungsgrundlage für eine zukunftsweisende Seniorenpolitik in der Gemeinde Burgheim.
Die Bürgerbefragung zeigt eine hohe Zufriedenheit älterer Bewohner (55+) mit dem Leben in Burgheim. Die große Mehrheit von 90% der Befragten gab an, gerne in Burgheim und den zugehörigen Ortsteilen zu wohnen. Ein Wegzug kommt nur für sehr wenige in Frage. Mit der Verfügbarkeit von Versorgungsangeboten wie Apotheken, Hausärzten und Nahversorgung sind die älteren Bürgerinnen und Burgheim grundsätzlich zufrieden. Aber auch zur Verbesserung der altersgerechten Strukturen zeigten die Antwortenden konkrete Handlungsbedarfe auf:
1. Wohnalternativen
Fast die Hälfte der Befragten in Burgheim kann sich vorstellen, im Alter umzuziehen. Allerdings ziehen nur wenige ein Pflegeheim als Wohnort in Betracht. Viele haben konkrete Vorstellungen von alternativen Wohnformen, insbesondere gemeinschaftliche Wohnprojekte mit pflegerischer Unterstützung und barrierefreie Wohnmöglichkeiten werden gewünscht.
2. Umgestaltung öffentlicher Räume
Die Mehrheit der Befragten in Burgheim sieht einen Verbesserungsbedarf hinsichtlich der barrierearmen Gestaltung des öffentlichen Raums. Über 90 Prozent vermissen öffentliche Toiletten im Gemeindegebiet, während sich zwei Drittel mehr Ruheplätze, wie Sitzbänke, wünschen. Ein ähnlich großer Anteil wünscht sich eine seniorengerechtere Gestaltung des Bahnhofs in Burgheim.
3. Begegnungsstätte
Rund zwei Drittel der Befragten in Burgheim wünschen sich eine Begegnungssätte und haben bereits klare Vorstellungen, wie diese aussehen sollte. Als sozialer Treffpunkt für alle Generationen soll die Begegnungsstätte ein gastronomisches Angebot mit festen Öffnungszeiten liefern.
4. Organisierter Mittagstisch
Ein großer Teil der Antwortenden empfindet die Ausstattung der Gemeinde mit einem Lieferservice für Mittagessen als unzureichend. Infolgedessen äußern viele den Wunsch nach einem organisierten Mittagstischangebot.
5. Anlaufstelle vor Ort
Ein Viertel Befragten fühlen sich unzureichend über die vorhandenen Angebote und Beratungsmöglichkeiten informiert. Dies betrifft besonders wichtige überörtliche Dienste wie den Pflegestützpunkt oder die Wohnberatungsstelle im Landkreis, die von den meisten Befragten nicht bekannt sind oder genutzt werden. Viele Bürger äußern daher den Wunsch nach einer lokalen Anlaufstelle, die informiert, berät und bei Bedarf weitervermittelt.
6. Entlastungsangebote für pflegende Angehörige
Rund 20% der Befragten sind derzeit für die Pflege eines Erwachsenen oder Angehörigen verantwortlich. Für die meisten ist diese Aufgabe zeitweise belastend, für fast ein Fünftel sogar stark belastend. Die deutliche Mehrheit der Befragten wünscht sich zur Entlastung eine Tagespflege in Burgheim. Zusätzlich werden weitere niedrigschwellige Entlastungsangebote wie (ehrenamtliche) Helferkreise und/oder (stundenweise) Betreuungsgruppen als wünschenswert angesehen.
Die Auswertung fließt in die weiteren Planungen für eine lebendige und seniorengerechte Ortsmitte ein. Die ausführlichen Ergebnisse können im neuen Seniorenkonzept "Älter werden in der Marktgemeinde Burgheim" nachgelesen werden.
Die Marktgemeinde Burgheim und das Planungsteam bedankt sich bei allen Bürgerinnen und Bürgern für die zahlreiche Teilnahme an der Befragung!